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Die Digitalisierung fordert das Recht und das Steuerrecht besonders. Schon seit langer Zeit beschäftigt sich die Steuerrechtswissenschaft mit den Schwierigkeiten der internationalen Besteuerung digitaler Geschäftsmodelle. Auch die internationale Politik diskutiert schon seit Längerem die internationale Zuteilung von Besteuerungsrechten. Daneben übt die Digitalisierung aber auch einen zunehmenden Einfluss auf das Veranlagungsverfahren aus und im Unterschied zur Diskussion über die internationale Zuteilung der Besteuerungsrechten, findet diese Veränderung eher im Stillen statt. Dabei dürften diese Veränderungen für die Steuerpflichtigen und die Steuerbehörden einen mindestens so grossen Einfluss haben wie die aktuellen Diskussionen im internationalen Steuerrecht. Die Auswirkungen der Digitalisierung sind nämlich bereits heute gross: Wussten Sie, dass bspw. im Zollverfahren vollautomatisierte Veranlagungen bereits Alltag sind01 oder dass im Kanton Bern bereits 2017 rund 18 % der Steuerpflichtigen vollautomatisch veranlagt wurden?02
Weniger überraschend ist, dass die Digitalisierung im Mehrwertsteuerverfahren am weitesten fortgeschritten ist: Unterdessen werden bei der Mehrwertsteuer mehr als 50% der Mehrwertsteuerabrechnungen elektronisch vorgenommen.03 Mit zunehmender Digitalisierung des Veranlagungsverfahrens werden die Steuerbehörden vermehrt Risikomanagementsysteme einsetzen, die mittels maschinellen Lernverfahren eine signifikante Effizienzsteigerung bei gleichzeitig geringeren Kosten ermöglichen werden. Gleichzeitig wird die Digitalisierung und Automatisierung vermehrt von den Steuerpflichtigen zur Steuer- und Kostenoptimierung verwendet.04 Damit wird sich auch das Verhältnis zwischen Steuerpflichtigen und Steuerbehörden grundlegend wandeln.
Wir vom zsis) finden, dass dieses Thema wichtig ist und haben deshalb zum Einfluss der Digitalisierung auf das Steuerrecht eine erste Schwerpunktausgabe zusammengestellt. Dafür gelang es uns, namhafte Autorinnen und Autoren aus der Wissenschaft, der Steuerverwaltung und der Praxis zu gewinnen. Prof. Nadja Braun Binder schreibt zum Untersuchungsgrundsatz in einem vollautomatisierten Veranlagungsverfahren. Claudio Fischer und Valérie Paris zeigen den Stand der Digitalisierung bei der kantonalen Steuerverwaltung bzw. der eidgenössischen Mehrwertsteuerbehörde. Dr. Christian R. Ulbrich und Katharina Otto illustrieren wie die Steuerberatung in Zukunft die Digitalisierung nutzen wird und Matthias Langer und Lara Olms zeigen, wie die Blockchain die Steuerberatung verändern wird. Dr. Elisabetta Pfister befasst sich schliesslich mit dem Fahrdienstleister Uber als digitale Betriebsstätte.
Inhaltsverzeichnis der Schwerpunktausgabe «Digitalisierung im Steuerrecht»: